"Age of Wonders: Planetfall" – Tipps für ein erfolgreiches Imperium 

​Mit "Age of Wonders: Planetfall" ist eines der komplexeren Strategiespiele für Konsolen erschienen – PC-Spieler sind allerdings teils noch härtere Brocken gewohnt. Um sich gegen die Computergegner durchsetzen zu können, sollte man einige Tipps berücksichtigen.

Gelungener Start

In "Age of Wonders: Planetfall" ist vor allem Expansion gefragt. So sollte man schnell möglichst viele Kolonien gründen, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Allerdings sollten diese nicht zu nah beieinander liegen, da jede Kolonie bis zu vier Sektoren zusätzlich anschließen kann (das Maximum wird bei Stufe 16 erreicht), die zusätzlich für sie wirtschaften.

Interessant sind dabei vor allem Regionen, die in der direkten Nachbarschaft besondere Bauwerke anschließen können. Gerade bei der ersten Kolonie kann es manchmal nützlich sein, die dortigen Einheiten schnell zu beseitigen, obwohl man sich damit eine NPC-Fraktion zum Feind macht. Schließlich sind die gewährten Boni gerade am Anfang nicht zu verachten. Allerdings gibt es eine Form von Spezialgebäude, die anfangs wenig nutzt: Diese bietet zwar immensen Ressourcenzuwachs, ist aber nur mit extrem guten Einheiten zu befreien. Sie ist vor allem dadurch erkennbar, dass man sie nur über einen speziellen Dialog betreten kann. 

Von immenser Wichtigkeit sind die Späher, die man zumindest anfangs in mehrere Richtungen ausschicken sollte. Sie erkunden nicht nur die Karte, sondern finden immer wieder unbewachte Schätze, die das eigene Imperium deutlich stärken. Gegnerkontakt sollte man mit ihnen aber meiden. 

Forschung

Die wohl wichtigste Forschung zu Beginn sind Grenzanlagen, da sie sowohl die dringend notwendigen Siedler freischalten als auch mit Freizeitkuppeln die Zufriedenheit der Bevölkerung erhöhen. Im zivilen Sektor sollte man ansonsten stark nach dem Territorium agieren: Verbesserungen für die Schifffahrt nutzen nicht viel, wenn der Planet kaum Wasserfläche bietet. 

Zudem darf man die Doktrinen nicht vernachlässigen, da deren Inkrafttreten dem jeweiligen Volk teils immense Vorteile bringt. So kann die Assembly beispielsweise jedem getöteten Feind Wissen abzapfen und so die Forschung allein durch Schlachten beschleunigen. Die obere Forschungsleiste schaltet neue Doktrinen frei, die untere erhöht (neben allerlei Spionageoptionen) die Anzahl der gleichzeitig aktiven auf bis zu 7.

Im Militärsektor bestimmt teils nicht das Volk, sondern der gewählte Startheld, welche Technologie zur Verfügung steht. Die untere Forschungsleiste ist hier komplett dessen "Fachgebiet" gewidmet und führt ganz am Ende zu einer der verschiedenen Weltuntergangsmaschinen. Dazwischen warten aber interessante Einheiten und Spezialmethoden, deren Einsatz durchaus überlegenswert ist. Beispielsweise mutieren Verfechter der Xenoseuche Einheiten direkt auf dem Schlachtfeld und nehmen sie dann in ihre Reihen auf. 

Beim der oberen Forschungsleiste warten teils noch ein paar Doktrinen, die dabei natürlich eher die Armeeleistung stärken, sowie die mächtigsten Truppen des jeweiligen Volkes. Vor allem in der mittleren Forschungsleiste finden sich Standardtruppen.

Wer die Kolonie eines fremden Volkes übernimmt und die Einwohner am Leben lässt, darf fast alle Einheiten der anderen Fraktionen erforschen – nur auf deren absolute Elitetruppen muss man verzichten.

Kampf

Beim Kampf hat man die Möglichkeit, ihn automatisch berechnen zu lassen oder selbst auszufechten. Wer die erstere Möglichkeit wählt, sollte wissen, dass die Prognose "Ungefährlicher Kampf" nicht unbedingt die beste ist. Nur bei "Sicherer Kampf" muss man nicht befürchten, jede Menge Einheiten zu verlieren. Abspeichern sollte zuvor man jedoch trotzdem. Das Ergebnis bleibt nach dem Laden gleich, wenn die Einheiten danach wieder identisch auf der Landkarte bewegt werden. Falls man dagegen andere Truppen kommandiert, wird komplett neu berechnet – was teils das Überleben von Einheiten oder sogar den Sieg garantiert.

Pro Trupp sind sechs Einheiten möglich, die möglichst von einem Helden kommandiert werden sollten. Denn die tapferen Recken halten auf dem Schlachtfeld nicht nur deutlich länger durch als fast alles andere, sondern garantieren mit ihren Kommandofähigkeiten auch eine deutlich stärkere Kampfkraft. Natürlich sollte man dabei darauf achten, dass ein Infantriespezialist nicht unbedingt Panzer mitführt.

Für größere Auseinandersetzungen können sich die Trupps auch zusammenschließen, indem sie sich auf benachbarten Feldern aufstellen und so gemeinsam in die Schlacht ziehen. Auf jeder Seite sind so theoretisch bis zu 42 Einheiten dabei. In der Praxis wird man dies selten sehen, da alle Truppen erst einmal an ihren Einsatzort gebracht werden müssen und Eliteeinheiten so viel Unterhalt kosten, dass sie sich nicht in Masse produzieren lassen.

Der optimale Held

In "Age of Wonders: Planetfall" kann man sich auch seinen ganz individuellen Helden zusammenbasteln. Dabei gibt es mehrere wählbare negative Aspekte, durch die mehr Punkte für positive Fähigkeiten verfügbar werden. Der am ehesten zu ignorierende Malus dürfte dabei eine um zehn Prozent gesenkte Nahrungsproduktion der Kolonien sein. Als besonders hilfreich haben sich in unseren Testspielen ein Fahrzeug für den Helden oder der Einstieg mit einer Kolonie auf Stufe 5 inklusive Freizeitkuppel erwiesen. Auch diplomatische Fähigkeiten sind nicht zu verachten, wenn man sich mit den gegnerischen Fraktionen gut stellen möchte.

NPC-Fraktionen

Neben den wählbaren Fraktionen sollte man die NPC-Völker nicht unterschätzen. Diese geben gerne Quests, die häufig interessante Belohnungen haben und den Ruf verbessern. Es ist dringend anzuraten, sich mit mindestens einem von ihnen gut zu stellen, da sie zusätzliche Einheiten, Mods und Doktrinen im Angebot haben, die lediglich Ruf kosten. Leider ist es dann nicht ganz einfach, die zusätzlichen Völker friedlich zu halten, da sie eher verschnupft reagieren, wenn man anderen zu stark hilft. Hier kann sich eine Tributzahlung durchaus bewähren, da sie in den Spätphasen des Spiels sonst richtig lästig werden können. Deshalb sollte man auch einen Friedensvertrag anstreben, wenn man sich zwecks Gebietseroberung anfangs mit einem Volk angelegt hat. 

Währungen

"Age of Wonders: Planetfall" ertrinkt geradezu in Währungen. Energie und das deutlich seltenere Kosmit finanzieren Einheiten und Gebäude und sollten möglichst nicht ausgehen. Wissen ist die Ressource, mit der die Forschung anspringt. Ruf kommt bei der Diplomatie zum Einsatz und sollte ausgegeben werden, bevor er das Maximum von 200 erreicht. Daneben gibt es unter anderem noch durch Forschung erhöhbare Rundenbegrenzungen für den Einsatz taktischer Operationen und Spionageaktionen.

Siegbedingungen

Vermutlich die einfachste Möglichkeit, sich den Sieg zu sichern, ist der Einsatz einer Weltuntergangswaffe. Nach ausreichend Forschung ist man drei Gebäude später bereits zur Zündung bereit – und muss im Prinzip nur noch ein paar Runden abwarten. Welche Technologie verwendet wird, ist völlig egal. Wenn die Gegner mitmachen, ist alternativ eine weltumspannende Allianz möglich. Mit dem letzten geschlossenen Vertrag endet dann die Partie. Etwas schwieriger gestaltet sich zumindest bei größeren Planeten häufig das Erobern eines Großteils der Karte, es ist aber ebenfalls noch gut möglich. 

Der Sieg mit dem planetaren Einigungsprotokoll stellt dagegen eine durchaus schwierige Bedingung: Die eigenen Kolonien müssen eine ausreichende Anzahl der Heimatorte der NPC-Fraktionen an ihre Kolonien angeschlossen haben. 

Wenn bis zu einer bestimmten Runde niemand mit den bisher genannten Methoden gesiegt hat, werden in den Standardeinstellungen die erzielten Punkte verglichen und dann der Gewinner gekürt. Alle diese Methoden lassen sich in den erweiterten Optionen vor Spielstart einzeln deaktivieren oder modifizieren.