Adventskalender Tür 7

Wasteland 3 

"Wasteland 3" hat natürlich auch wieder bizarre Gegner zu bieten.

Plattform PS4 / Xbox One / PC | Genre Rollenspiel / Strategie | Verkaufsstart 19.05.2020 | USK tba | Publisher Deep Silver | Entwickler inXile Entertainment 

Im siebten Türchen unseres mit Games-Vorschauen gefüllten Adventskalenders geht es mal wieder in die Post-Apokalypse. "Wasteland 3" ist dabei der neueste Teil einer Reihe, die einst den Weg für die "Fallout"-Spiele ebnete und anders als diese weiterhin auf strategische rundenbasierte Kämpfe setzt. 

Ob man diese Strahlen kreuzen darf?

Das Setting hat sich dabei nicht verändert. In einer alternativen Historie wurde die Erde bereits 1988 durch einen Atomkrieg größtenteils verwüstet und die Menschheit dezimiert. Im allgegenwärtigen Chaos gibt es aber immerhin eine Fraktion, die Unterstützung gewährt: Die Desert Ranger haben sich aus ehemaligen Angehörigen der US-Armee gebildet. In "Wasteland 3" werden sie vom Patriarchen von Colorado gerufen, der sein Land vor den eigenen drei blutrünstigen Kindern bewahrt sehen möchte.

Spieler müssen vor Ort eine neue Basis der Ranger aufbauen, nach Mitstreitern suchen und sogar Fahrzeuge auftreiben. Dabei sollten sie allerdings gegenüber Fremden nie zu vertrauensselig sein – selbst ihr Auftraggeber oder neu angeheuerte Kämpfer könnten nämlich Hintergedanken haben. Schon deshalb muss man seine Entscheidungen immer genau abwägen. Dabei hilft das auf dem Rollenspiel "Torment: Tides of Numenera" basierende komplexe Dialogsystem, das manche Optionen allerdings nur für Charaktere mit bestimmten Fähigkeiten bereit hält.

Rund um Colorado ist es recht frostig.

Im erstmals vorhandenen Koopmodus, in dem jeder seine eigene Truppe kommandiert, dürfen beide Spieler zusammenbleiben oder größtenteils unabhängig voneinander agieren. Dies reicht so weit, dass man sogar Verträge mit anderen Fraktionen schließen kann, ohne seinen menschlichen Gegenpart darüber zu informieren. Die Geschichte lässt sich zudem weiter erleben, wenn der andere das Spiel verlässt. Lediglich an einigen wenigen Punkten müssen beide Teilnehmer zwingend anwesend sein. Alternativ darf man den Spielstand dann aber auch für den reinen Einzelspielerspaß konvertieren.

Ein wichtiges Kernstück von "Wasteland 3" ist natürlich der Kampf, bei dem mehrere Teammitglieder und Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Idealerweise hat man dabei einige Spezialisten dabei, die nicht nur den Einsatz von Nah- und Fernkampfwaffen beherrschen, sondern beispielsweise Verwundete heilen, Maschinen hacken oder Fallen entschärfen können. Dabei muss man nicht unbedingt ganz genau wissen, wer was besonders gut kann, da sich bei der Auswahl der kompletten Truppe einfach der Geeignetste auf den Weg macht. Wie bei Strategietiteln meist üblich, haben die Charaktere einen bestimmten Bewegungs- und Angriffsradius. Diesen sollte man nicht immer ganz ausschöpfen, da sie sonst am Ende der Runde oft keine geeignete Deckung finden und so ein einfaches Ziel für die Gegner bieten. 

Immer schön aus der Deckung feuern...

Ob Stiche, Schläge, Schüsse und andere Attacken wirkungsvoll treffen, wird anhand einer Wahrscheinlichkeit berechnet, die unter anderem Deckungsgrad, Talent des Angreifers und die Qualität der Waffe mit einbezieht. Bei unserer Anspielsession hatten wir damit viel Pech: Nachdem wir auch dank der hier erstmals nutzbaren Fahrzeuge mit Bordkanone anfangs noch recht schnell die Gegnerreihen lichteten, erwies sich ein kleiner Durchgang als ziemlich tödlich, da unsere Teammitglieder selbst 90-prozentige Chancen nicht wahrnahmen. Mit dem Problem waren wir allerdings allein auf weiter Flur, da andere die Passage recht problemlos meisterten.

"Wasteland 3" ist mit vielen Detailverbesserungen sowie Komfortfunktionen weitaus zugänglicher als sein 2014 erschienener Vorgänger und sieht auch deutlich besser aus. Und hier könnte sich sogar noch einiges tun, bis das Spiel im Mai erscheint, da Microsoft als neuer Eigentümer von Entwickler inXile das Budget für den Titel deutlich erhöht hat – obwohl er weiterhin zusätzlich für Konkurrenzplattformen erscheint. Bekannt ist zumindest, das Teile des zusätzlichen Geldes in die Vertonung der Texte flossen.