Adventskalender Tür 4

Iron Danger

Am unteren Bildschirmrand sieht man die zwei Zeitleisten, die insgesamt fünf Sekunden abdecken.

Plattform PC | Genre Action / Strategie / Denkspiel | Verkaufsstart voraussichtlich Anfang 2020 | USK tba | Publisher Daedalic | Entwickler Action Squad Studios 

​Das vierte Türchen unseres Preview-Adventskalenders könnte man nach dem Öffnen eigentlich schnell wieder in seinen Originalzustand versetzen – zumindest wenn man mit dem speziellen Talent der Protagonistin von "Iron Danger" gesegnet wäre. Denn Kipuna und ihr jeweiliger Begleiter dürfen einen kleinen Moment in der Zeit zurückspringen, was für eines der innovativsten Spielerlebnisse seit Jahren sorgt.

Jede Aktion hat dabei eine bestimmte Dauer.

Beide tappen in diesem Titel nämlich regelmäßig in tödliche Fallen oder legen sich mit zu übermächtigen Gegnern an. Dabei müssen sie allerdings nicht durch das übliche Laden eines Spielstands "gerettet" werden, sondern kehren einfach an beliebige Punkte innerhalb eines 5-Sekunden-Zeitfensters zurück. Dort kann man entsprechend umplanen, um beispielsweise ein heranstürmendes Ungetüm zu umgehen, Geschossen auszuweichen, andere Angriffsmethoden zu wählen oder sogar komplexe Fallen aufzubauen.

Durch das System lassen sich selbst erst unmöglich erscheinende Konfrontationen überstehen.

​Da die Positionierung der Charaktere und Gegenstände trotz korrekter Ideen manchmal noch nicht stimmt und selbst gut gedachte Manöver selten auf Anhieb klappen, darf man solange an den Aktionen basteln, bis sie die größtmögliche Wirkung entfalten. In der uns gezeigten Demo musste selbst ein Entwickler öfter nachjustieren, bis die komplette Gruppe von Feinden einer Kombination aus Ölfässern, gefälltem Baum und Feuerball zum Opfer fiel. "Iron Danger" hat also durchaus Elemente eines Denkspiels zu bieten, die aber in sehr ansprechender Action verpackt sind.

"Iron Danger" ist stark von der finnischen Mythologie geprägt, setzt aber auch auf andere Einflüsse.

Spiel-Heldin Kipuna war eigentlich nur ein einfaches Bauernmädchen, bis sie durch eine fremde Macht die Kontrolle über Zeit und Tod erlangte. Ihre neuen Fähigkeiten muss sie nun nutzen, um die Menschen während eines Kriegs zwischen den Herrschern der Stadt Kalevala und der Hexenkönigin Lowhee zu schützen. Im Rahmen dieser Hintergrundgeschichte entfaltet sich eine laut Entwicklern über 15 Stunden lange Story, die nicht durch rollenspieltypisches Grinding künstlich gestreckt wird – selbst auf die üblichen Erfahrungspunkte verzichtet "Iron Danger".

Dass die Party durchgängig auf gerade einmal zwei Charaktere beschränkt bleibt, war eine ebenso bewusste Entscheidung gegen gängige Genrekonventionen, da die zwei Zeitbalken der beiden Kämpfer schon so viele Eingriffsmöglichkeiten bieten, dass ein dritter die meisten Spieler total überfordert hätte. Und für die Entwickler wäre das Balancing der verschiedenen Situationen sicher noch um ein Vielfaches schwieriger geworden.