Adventskalender Tür 24
Cyberpunk 2077
Plattform PS4 / Xbox One / PC | Genre Rollenspiel / Action | Verkaufsstart 16.04.2020 | USK vorauss. 18 | Publisher CD Project Red | Entwickler CD Project Red
Das finale Türchen unseres Vorschau-Adventskalenders haben wir für ein Spiel reserviert, das von vielen seit mehreren Jahren sehnsüchtig erwartet wird: Mit "Cyberpunk 2077" wechseln die "Witcher"-Entwickler von der gewohnten Fantasy in eine Science-Fiction-Stadt. Alles kontrollierende Unternehmen und konkurrierende Gangs sorgen in Night City dafür, dass sich nur die Stärksten, Klügsten, Agilsten oder Gerissensten wirklich dauerhaft behaupten.
Spieler schlüpfen hier in die Haut von Söldner V, der bzw. die von Grund auf nach eigenen Vorlieben geschaffen werden darf. Dabei verkörpert der Charakter in groben Zügen eine von drei Klassen: den kämpferisch begnadeten "Solo", den mit Maschinen bestens vertrauten "Techie" oder den hackenden "Netrunner". Die Klassen sind nicht starr, sondern können sich durch Entwicklungen während des Spiels komplett verändern, so dass man nicht auf einen Spielstil festgelegt ist. Wie effektiv der Charakter in bestimmten Situationen agiert, hängt stark von den anpassbaren Stats für Stärke, Konstitution, Intelligenz, Reflex, Technik und Cool sowie natürlich von den gewählten Implantaten ab.
In "Cyberpunk 2070" kann man seinen Körper nämlich künstlich auf- und umrüsten, um sich teils gewaltige Vorteile zu sichern – wobei die besten Teile natürlich entweder immens teuer sind oder sich nur unter viel Mühe auftreiben lassen. Dabei gibt es viele, die sich primär in kämpferischen Auseinandersetzungen bewähren, aber auch andere, die beispielsweise Fremdsprachen übersetzen. Die Qualität des Implantats entscheidet dann darüber, ob man gerade so noch verständliches Kauderwelsch hört oder perfekt mitbekommt, worüber gerade geredet wird. Neben eher futuristischen Methoden beeinflussen zusätzlich die getragene Kleidung und die gewählte Hintergrundgeschichte, welche Interaktionen mit anderen Bewohnern der Metropole möglich sind.
Zumindest bei den Hauptmissionen soll es immer mehrere Wege geben, um die gestellten Aufgaben zu lösen: Pure Waffengewalt führt häufig ebenso zum Ziel wie ein geschicktes Umgehen von Sicherheitsmaßnahmen oder das Manipulieren computergesteuerter Geschütze, die nun plötzlich ihre einstigen Verbündeten ins Visier nehmen.
Die während der Demonstration auf der Gamescom gesehenen Schusswechsel waren für ein Rollenspiel durchaus ordentlich inszeniert, reinen Anhängern von Egoshootern dürften sie aber nicht unbedingt gefallen. Zudem verhielten sich einige Feinde wenig intelligent. Allerdings hatten die Entwickler seitdem jede Menge Zeit, um hier etwas nachzujustieren. Der mehr auf Hacken ausgelegte Durchgang wirkte besser, auch wenn dort natürlich das Rad nicht neu erfunden wird.
Der eigentliche Star des Titels ist wahrscheinlich sowieso die Stadt, die vor allem nachts mit einer extrem überzeugenden Beleuchtung glänzt und analog zu "Witcher 3: Wild Hunt" wieder allerlei Begegnungen mit interessanten Figuren ermöglicht. Darunter sind zwielichtige Gestalten, die sich teils erst zeigen, wenn der eigene Charakter auf den Straßen einen gewissen Ruf erworben hat, und auch potentielle Sexpartner.
Als Spieler darf man sich zusätzlich über Begleitung in Form des digitalen Geistes von Johnny Silverhand freuen, der Fans der "Cyberpunk"-Pen'n'Paper-Rollenspiele als extrem einflussreicher Rocker und Sänger der Band Samurai bestens bekannt ist. In "Cyberpunk 2077" wird er von Schauspieler Keanu Reeves verkörpert – der angeblich soviel Spaß mit dem Charakter hatte, dass seine ursprünglich geplanten Dialogzeilen verdoppelt wurden.