Konsolenhersteller wollen Lootboxen bald regulieren

Demnächst von zufälligen Lootboxen befreit: Der Autofußball-Titel "Rocket League".

Lootboxen sind sicherlich eines der umstrittensten Features in modernen Videospielen, da man hier häufig für echtes Geld die Katze im Sack kauft. Denn welche In-Game-Gegenstände solchen virtuellen Kisten entspringen, entscheidet meist allein der Zufallsgenerator. Die großen Konsolenhersteller wollen demnächst mit Richtlinien für mehr Transparenz in diesem Bereich sorgen.

Sony, Microsoft und Nintendo möchten Spieleherstellern künftig verpflichtend vorschreiben, dass sie ihre Kunden beim Erwerb von Lootboxen darüber informieren müssen, wie häufig bestimmte Gegenstände darin vorkommen oder mit welcher Wahrscheinlichkeit sie erhalten werden können. Der genaue Zeitpunkt für diese Offenlegungspflicht wurde allerdings noch nicht festgelegt, das derzeit avisierte Ziel ist aber das Jahr 2020. Dies geht aus einer Mitteilung des US-amerikanischen Videospielverbands Entertainment Software Association (ESA) hervor.

Mit ihrem Schritt sind die Produzenten von Playstation 4, Xbox One und Switch vergleichsweise spät. Apple fordert von iOS-Entwicklern bereits seit längerem Transparenz in Sachen Lootboxen, Google ist bei Android vor kurzem nachgezogen. Wer dagegen verstößt, darf seine App nicht im App Store bzw. im Play Store anbieten. Die Behörden in Belgien und den Niederlanden haben den Verkauf bestimmter Lootboxen gegen Echtgeld sogar bereits komplett verboten. Und selbst viele Spielepublisher zogen Konsequenzen, indem sie den Einsatz von Lootboxen deutlich reduzierten oder zumindest nutzerfreundlicher gestalteten.

Erst heute wurde beispielsweise bekannt, dass "Rocket League"-Entwickler Psyonix im Laufe dieses Jahres seine gegen Echtgeld erhältlichen Kisten nicht mehr mit zufälligen Gegenständen bestücken wird. Stattdessen kann man künftig bereits vor dem Kauf sehen, was darin enthalten ist. Psyonix folgt damit dem Vorbild seiner neuen Mutterfirma Epic Games, die bei "Fortnite" seit Anfang des Jahres ein ähnliches Konzept verfolgt.